| Pressemitteilung | ca. 6 Minuten Lesezeit

2020 wieder schwarze Zahlen

Das dritte Quartal ist zu Ende und der Flughafen Köln/Bonn blickt auf das laufende Geschäftsjahr. Die Passagierzahlen fallen schwächer aus als im Vorjahr, aber etwas besser als erwartet: Insgesamt werden bis Ende Dezember 12,3 Millionen Fluggäste am Airport gestartet oder gelandet sein. Verglichen mit 2018 bedeutet das ein Minus von 5%, in dem Jahr waren fast 13 Millionen Passagiere über Köln/Bonn gereist. Ursprünglich hatte der Flughafen für 2019 mit 1 Million weniger Passagieren gerechnet. Ebenfalls rückläufig sind die Zahlen im Cargo-Bereich: 825.000 Tonnen Waren und Güter werden im Gesamtjahr 2019 in Köln/Bonn verladen (-4%).

„Das Jahr 2019 stellt die deutsche Luftverkehrsbranche vor besondere Herausforderungen. Marktaustritte sowie Konsolidierungen von Fluggesellschaften führen zu schwierigen Rahmenbedingungen, zudem sorgt die anhaltend schwache Weltwirtschaft standortübergreifend für sinkende Nachfrage in der Fracht. Auch auf uns wirkt sich diese Entwicklung aus“, sagt Johan Vanneste, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Köln/Bonn GmbH. „Dass sich Köln/Bonn trotz der angespannten Marktlage als wichtiger Standort behaupten kann, zeigen wiederum die Engagements neuer Airlines am Airport: Ab Herbst kommt die Traditionsairline Alitalia zu uns, im kommenden Jahr erweitert Corendon Airlines ihr Streckennetz ab Köln/Bonn massiv.“

Verkehrsentwicklung und Winterflugplan

Die Entwicklung der ersten drei Quartale 2019 machen den Trend des Jahres bereits deutlich: Von Januar bis September starteten oder landeten 9.547.000 Passagiere in Köln/Bonn (-4%). Der größte Wachstumsdämpfer war dabei der Wegfall der Eurowings-Langstrecke, zudem aber auch der Rückzug von Condor, Laudamotion und Norwegian aus Köln/Bonn. Positiv wirkten sich dagegen die Entwicklungen von easyJet, Corendon Airlines, Ryanair und Pegasus Airlines auf die Verkehrszahlen aus und sorgten für Zuwächse. Während easyJet mit 40 wöchentlichen Umläufen nach Berlin von Passagieren als Hauptstadt-Shuttle geschätzt wird, hat sich Corendon Airlines seit ihrer Stationseröffnung im Mai mit 25 wöchentlichen Umläufen zu Sonnenzielen in der Türkei und am Mittelmeer als Urlaubs-Airline fest in Köln/Bonn etabliert.

Ende Oktober findet der Wechsel von Sommer- auf Winterflugplan statt. Insgesamt 85 Ziele werden in der kalten Jahreszeit von 19 Airlines ab Köln/Bonn angeflogen. 7 Ziele sind neu: Eurowings nimmt Arvidsjaur (Schwedisch Lappland) sowie Pristina (Kosovo) ins Programm auf, Ryanair fliegt neu nach Bordeaux (Frankreich), Kaunas (Litauen) und Olsztyn (Polen), mit Wizz Air geht es nach Varna in Bulgarien. Ein weiteres neues Ziel bringt zudem eine neue Airline mit nach Köln/Bonn: Alitalia fliegt ab November dieses Jahres täglich von Köln/Bonn nach Mailand-Linate. Alitalia -nationale Fluggesellschaft Italiens - gehört der Luftfahrtallianz SkyTeam an. Damit ist neben Star Alliance und One World die dritte große Allianz am Köln Bonn Airport vertreten.

Die zweite Säule des Flughafens Köln/Bonn, der Cargo-Bereich, spiegelt wie auch der Passagier-Bereich den insgesamt schwächelnden Trend der Branche wieder. Hier wurden in den ersten neun Monaten des Jahres 599.000 Tonnen Waren und Güter umgeschlagen, ein Minus von 5 Prozent.

Umfangreiche Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung

Am Ende des Jahres kommt es zum bereits prognostizierten, deutlich negativen Ergebnis in 2019: Der Flughafen erwirtschaftet ein Minus von 19,9 Millionen Euro (2018: 936.000 Euro Gewinn). Neben der negativen Verkehrsentwicklung sind weitere Faktoren für dieses Minus verantwortlich. So werden allein 10 Millionen Euro für die Rückführung von Personalkosten durch Vorruhestands- und Altersteilzeitprogramme bereitgestellt. „Unser Hauptaugenmerk liegt darauf, den Flughafen wieder auf Erfolgskurs zu bringen – bereits im kommenden Jahr soll das Ergebnis wieder positiv werden“, so Vanneste. „Hierbei ist das gesamte Unternehmen mit allen Beteiligten gefordert.“

Um dieses Ziel zu erreichen, wurde im laufenden Jahr ein umfangreiches Ergebnisverbesserungsprogramm gestartet. Dieses wirkt sich auf alle Bereiche des Airports aus. Neben Maßnahmen zur Kostensenkung führen die Geschäftsbereiche des Unternehmens auch Schritte zur Erlössteigerung durch. Abgesehen von den reduzierten Personalkosten durch die erfolgte Restrukturierung 2019 soll das Ergebnis unter anderem durch Entgelterhöhungen und gesteigerte Mietpreiseinnahmen verbessert werden.

Weiterhin steht die Zukunft der Bodenverkehrsdienste (BVD) im Fokus. Um die Profitabilität des Airports zu verbessern, hat die Sanierung des BVD nach wie vor Priorität. Der BVD ist defizitär, 2019 wird sich der Verlust erneut auf einen zweistelligen Millionenbetrag belaufen (2018: -16 Mio. Euro) und sich im Vergleich zum Vorjahr noch weiter vergrößern. „Es ist in unser aller Interesse, die jetzige, defizitäre Lage des BVD nachhaltig zu verändern. Gerade in Zeiten eines derart unruhigen Marktumfeldes können wir uns die ansonsten zu erwartenden Verluste nicht leisten“, so Torsten Schrank, Flughafengeschäftsführer. Nun gehe es darum, in Gesprächen mit der Gewerkschaft ver.di und dem Betriebsrat eine kompromissfähige Lösung für einen wettbewerbsfähigen BVD zu finden.

Neue Shops in den Terminals

Gleich mehrere neue, attraktive Angebote stehen Gästen beider Terminals seit diesem Jahr zur Verfügung. Im Sommer eröffnete das Sushi-Restaurant „EatHappy“ im öffentlichen Bereich von Terminal 1. „EatHappy“ ist ein Kölner Unternehmen und durch Shop-in-Shop-Konzepte in vielen Supermärkten bekannt. Am Köln Bonn Airport eröffnete die 500. Filiale und zugleich das erste eigenständige Restaurant. Umgewandelt wurde zudem das Angebot der EsS-Bahn in Terminal 1: Seit September gibt es hier Döner-Spezialitäten, aber auch Currywurst und Pommes. 

Für das Jahresende bzw. den Anfang des kommenden Jahres sind zudem zwei weitere Neueröffnungen geplant: Im Starwalk gibt es dann die Heberer’s Traditional Bakery, ein Bäckereikonzept mit Bierausschank. In Terminal 2, Ankunft, können Gäste zwischen Backwaren und türkischen Spezialitäten bei Cuccis wählen. 

Anfang 2020 wird zudem das Shopping-Angebot in Terminal 1 um das italienische Outdoor- und Sportswear-Label Napapijri erweitert.

Sanierung des Rollwegs und Hotel-Grundsteinlegung

Auch in diesem Jahr sind große Bauprojekte am Airport vorangeschritten. Ein echtes Mammutprojekt ist etwa die Sanierung von Rollweg Bravo. Damit geht das umfangreiche Instandhaltungsprogramm der Flugbetriebsflächen des Köln Bonn Airport in die nächste Runde. Nach der erfolgreichen Sanierung der großen Start- und Landebahn im vergangenen Jahr und der Querwindbahn in 2017 ist nun Rollweg Bravo an der Reihe. Der Rollweg, den Flugzeuge berollen, um zur kleinen Start- und Landebahn und zur Querwindbahn zu gelangen, wird vollständig in Betonbauweise saniert. Die Arbeiten begannen am 1. Juli. Bis Ende 2020 stehen zunächst zwei Bauabschnitte an. Die Sanierung des gesamten Rollweg Bravo wird planmäßig 5 Jahre dauern.

Aktuell erfolgt zudem die Fertigstellung des Verbindungsganges zwischen Terminal 1 und 2. Dieser macht es perspektivisch möglich, dass Passagiere sich luftseitig ohne erneute Sicherheitskontrolle zwischen den Terminals bewegen können. Rund 10 Millionen Euro wurden hierfür investiert.

Auch die Entstehung des neuen Airport-Hotels geht weiter: Im April wurde der Bauantrag eingereicht, aktuell werden vorbereitende Erschließungsmaßnahmen durchgeführt. Die Grundsteinlegung ist für Anfang des nächsten Jahres geplant. Eröffnet wird das Hotel planmäßig 2021.

Marktumfeld bleibt schwierig

Auch im kommenden Jahr wird die Luftverkehrsbranche mit einem schwierigen Marktumfeld konfrontiert. Europäische Airlines stehen im massiven Wettbewerb zueinander, was sich auf die Durchschnittserlöse auswirkt. Dazu kommen hohe Kerosinpreise sowie Kapazitätsengpässe in der Flugsicherung. Nahezu alle Fluggesellschaften betrifft ein hoher Konsolidierungsdruck. Das macht sich auch in Köln/Bonn bemerkbar: So reduziert etwa Eurowings ihr Angebot in der Wintersaison auf den Strecken nach London-Stansted, München und Berlin-Tegel. TAP Portugal konsolidiert ebenfalls und verlässt Köln/Bonn ab Winter komplett.

Umso erfreulicher ist es, dass sich Köln/Bonn als attraktiver Standort behaupten kann. Neben der Rückkehr der Traditionsairline Alitalia im November sind auch Aufstockungen von Ryanair und Wizz Air ein echtes Pfund im Winterflugplan.

Corendon Airlines kommt mit 2. Maschine und 9 neuen Zielen

Im kommenden Sommer wiederum baut Corendon Airlines ihr Angebot in Köln/Bonn bedeutend aus. Erst im Mai dieses Jahres hatte die Fluggesellschaft mit einer Boeing 737 ihre Station am Airport eröffnet und einen attraktiven Sommerflugplan mit 11 Sonnenzielen mitgebracht. 2020 geht es mit noch mehr spannenden Destinationen weiter. 9 neue Ziele nimmt die Airline im nächsten Sommer ins Streckennetz ab Köln/Bonn auf, darunter gleich mehrere Ziele in der Türkei, aber auch Tel Aviv und Malta. Über 50 Mal pro Woche können Passagiere im nächsten Jahr mit Corendon Airlines ab Köln/Bonn in den Urlaub fliegen, das sind doppelt so viele Starts wie 2019.

In diesem Zuge wird zudem eine zweite Boeing 737 am Airport stationiert. Bestehende Strecken zu Sommerzielen am Mittelmeer und auf den Kanaren werden teilweise massiv aufgestockt. Für den Flughafen bedeutet das hohe Engagement der Airline 500.000 zusätzliche Passagiere im Jahr. Somit rückt Corendon in die Top 5 der Airlines in Köln/Bonn auf. „Wir freuen uns sehr, dass Corendon Airlines sich bereits so erfolgreich bei uns etabliert hat und ihr Streckennetz ab Köln/Bonn nun so umfangreich ausbaut. Unsere Passagiere profitieren von dem abwechslungsreichen Flugplan der Airline“, sagt Johan Vanneste, Vorsitzender der Geschäftsführung

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