Knapp 90 Prozent der geplanten Abflüge konnten aufgrund des heutigen ganztägigen Streiks der Beschäftigten an den Fluggastkontrollen nicht stattfinden. Insgesamt wurden 75 Flüge (52 Abflüge, 23 Ankünfte) annulliert, die meisten bereits im Vorfeld des Streiks. Durch den Streik werden in Köln/Bonn heute etwa 8.500 Passagiere weniger gezählt. Auf dem regulären Flugplan standen heute ursprünglich 123 Passagierflüge (60 Abflüge und 63 Ankünfte).
Um 0 Uhr hatte der von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi angekündigte Streik an den Passagier-Kontrollstellen begonnen, der noch bis Mitternacht andauern soll. Tagsüber stand höchstens eine Kontrollspur für Fluggäste zur Verfügung. Zwischenzeitlich war die Passagierkontrolle komplett geschlossen. Nur 8 Abflüge konnten über den Tag verteilt noch stattfinden. Weil viele Fluggäste vorab von den Airlines informiert wurden und gar nicht erst anreisten, blieben die Terminals heute über weite Strecken des Tages nahezu leer.
Auch auf den Frachtverkehr wirkte sich der Streik aus. Einige Frachtflüge wurden annulliert. Weil der Streik ab 4 Uhr kurzfristig auch auf die Personal- und Warenkontrollen ausgeweitet wurde, kam es zu erheblichen Verzögerungen bei Anliefer- und Warenverkehren. Auch konnten Frachtlieferungen nicht wie geplant verladen werden und blieben stehen. Zudem waren Flughafenbeschäftigte betroffen, deren Arbeitsplatz im Sicherheitsbereich liegt. Diese mussten aufgrund geschlossener Personalkontrollen erhebliche Wartezeiten in Kauf nehmen.
Die Passagierkontrollen sind eine hoheitliche Aufgabe der Bundespolizei, die dafür private Sicherheitsunternehmen einsetzt. Die Personal- und Warenkontrolle liegt in der Verantwortung des Flughafenbetreibers, der dafür ebenfalls private Sicherheitsdienstleister beauftragt. Der Flughafen ist nicht Tarifpartner, sondern lediglich die Arbeitsstätte, an der der Arbeitskampf ausgetragen wird.