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Verhandlungen zum BVD gehen weiter

Der Flughafen Köln/Bonn wird die Verhandlungen zur Zukunft der Bodenverkehrsdienste (BVD) fortführen. Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung in seiner heutigen Sitzung aufgefordert, bis spätestens September einen endgültigen Lösungsvorschlag für einen wettbewerbsfähigen BVD zu unterbreiten.

 In den vergangenen Monaten hat die Geschäftsführung intensive Verhandlungen mit der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di, dem kommunalen Arbeitgeberverband und dem Betriebsrat geführt, ohne dass bislang eine wirtschaftlich tragfähige Lösung für die Bodenverkehrsdienste erzielt werden konnte. Zuvor hatten die Gesellschafter des Flughafens und deren Aufsichtsrat auf einer Klausurtagung im Oktober entschieden, dass der BVD einen Beitrag zur Wirtschaftlichkeit des Unternehmens leisten muss. Die Geschäftsführung hatte daher gefordert, dass bis spätestens 2030 wenigstens eine „schwarze Null“ im BVD erreicht werden muss.

Die im Ergebnis der Verhandlungen zuletzt vorliegenden Maßnahmen auf tariflicher und betrieblicher Ebene (u.a. Flexibilisierung von Arbeitszeiten, Betriebsoptimierungen) reichen jedoch nicht aus, um den BVD langfristig aus den Verlusten herauszuführen. Danach würde der BVD nach einem Minus von rund 17 Millionen Euro in diesem Jahr auch in den Folgejahren weiterhin hohe Verluste einfahren. So würde das Defizit im Jahr 2030 bei Gesamt-betrachtung der betrieblichen bzw. tariflichen Maßnahmen noch immer 9,7 Millionen Euro pro Jahr betragen. Die Verluste in den Jahren 2019 bis 2030 beliefen sich dann trotz Umsetzung aller vorliegenden Maßnahmen immer noch auf insgesamt rund 116 Millionen Euro.

„Der Flughafen kann diese hohen Verluste nicht verkraften. Ziel der Verhandlungen ist weiterhin die Wettbewerbsfähigkeit des BVD mit einer ,schwarzen Null‘ spätestens im Jahr 2030“, so Flughafenchef Johan Vanneste.

Die Geschäftsführung betont, dass eine nachhaltige Lösung für den BVD gefunden werden muss, wobei der BVD nach Möglichkeit weiterhin in der Flughafengesellschaft verbleiben soll. Um dies zu erreichen, setzt sie auch im weiteren Verhandlungsprozess auf die Unterstützung seitens der Gewerkschaft Ver.di und des Betriebsrates.

Hintergrund:

Der Flughafen muss seine Profitabilität verbessern. Das Wirtschaftsergebnis wird 2019 deutlich negativ ausfallen. Es wird ein Verlust in Höhe von 20 Millionen Euro erwartet. Bereits 2020 soll aber wieder ein positives Betriebsergebnis erzielt werden.

Dafür hat die Geschäftsführung ein umfassendes Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht. Ein zentrales Projekt ist die Reform der Ground Services/BVD. Die Ground Services (Bodenverkehrsdienste inklusive Gepäckdienst), die rund 730 Mitarbeiter umfassen, sind in ihrer jetzigen Struktur nicht wettbewerbsfähig und können seit Jahren nicht kostendeckend arbeiten. Der BVD muss jedoch dauerhaft zum wirtschaftlichen Erfolg des Flughafens beitragen. Dafür muss er langfristig im Wettbewerb mit Drittanbietern bestehen können.

Auch in anderen Unternehmensteilen greifen Sparmaßnahmen:

Dazu gehört, dass Neueinstellungen bis auf weiteres nur in sehr geringem Maße vorgenommen und frei werdende Stellen in der Verwaltung möglichst nicht bzw. intern nachbesetzt werden. Auch wird die Führungsstruktur des Flughafens insgesamt verschlankt. Zudem steht für dieses Jahr ein Budget von 10 Millionen Euro zur Rückführung der Personalkosten (Vorruhestand-, Altersteilzeit-, Abfindungsregelungen) zur Verfügung. Zum Abschluss entsprechender Verträge mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unternehmens – einschließlich der Bodenverkehrsdienste – hat der Aufsichtsrat die Geschäftsführung heute ermächtigt.

 

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